Wer eine Trekkingtour plant – eventuell sogar zum ersten Mal – muss sowohl für die notwendige Fitness wie für die erforderliche Ausrüstung sorgen. Letztere kann nicht im Vorbeigehen gekauft werden. Stattdessen sollte eine sorgfältige Auswahl getroffen werden. Doch ehe wir einige Tipps zur Ausrüstung anbieten, wollen wir uns kurz mit dem Besonderen des Trekking im Verhältnis zum Wandern befassen.
Trekking – die größere Herausforderung
Wandern findet in der Regel auf vorgezeichneten, meist gut gepflegten Wanderwegen statt. Normalerweise sind unterwegs auch Wanderherbergen, Naturfreundehäuser, bewirtschaftete Berghütten oder ähnliche feste Quartiere zu finden. Fürs Trekking können selbstverständlich auch die Wanderwege genutzt werden – das ist nicht verboten. Doch führen die Trekkingtouren in Bereiche hinein, wo Wege holpriger und schwieriger bzw. gar nicht mehr vorhanden sind. Auf feste Quartiere müssen Trekking Geher auf ihren mindestens mehrtätigen Touren weitgehend verzichten. Manche Trekkingtouren haben durchaus Ähnlichkeit mit Expeditionen. Aus diesen speziellen Aspekten lassen sich auch die besonderen Ansprüche an die Ausrüstung ableiten.
Passende Schuhe – die Basis für erfolgreiches Trekking
Erfahrene Trekking Freunde erklären immer wieder, dass der beste Rucksack und die komfortabelste Kleidung wenig nützen, wenn die Füße sich in den jeweiligen Schuhen nicht wohl fühlen. Für das Gelingen der Tour sind daher sowohl gut passende wie auch solide verarbeitete Schuhe erforderlich. Für die Suche nach dem passenden Paar sollte genügend Zeit eingeplant werden, wobei der Probelauf nicht vernachlässig werden darf. Beim Kauf in Trekking-, Outdoor- oder Sportgeschäften wie etwa Globetrotter, Decathlon oder Jack Wolfskin steht den Kunden auch ein kleiner Parcours fürs Ausprobieren der Schuhe zur Verfügung. Dieses Angebot sollte vor der Kaufentscheidung auf jeden Fall genutzt werden.
Allerdings gibt es nicht den ultimativen Trekkingschuh, der für alle Touren und Geländeprofile perfekt geeignet ist. Vielmehr ist das Sortiment breit gefächert und umfasst sowohl eher leichte Sandalen wie auch robuste Bergstiefel. Welche gewählt werden, ist abhängig von der jeweiligen Tour. Teilweise ist es ratsam, zwei verschiedne Modelle mit zu nehmen. Vor allem im Sommer ist es bisweilen sehr angenehm, für flachere Streckenabschnitte einfache Trekkingsandalen zu tragen. Diese Modelle mit drei Riemen für Ferse, Rist und Zehen sorgen für Kühlung der Füße und bieten ihnen eine willkommene Erholungspause. Für schwierigere Geländeverhältnisse sind sie jedoch weniger geeignet. Da könnten sogenannte Hybridsandalen, wie sie in der Lipari Serie von Meindl zu finden sind, die Alternative sein. Diese verfügen über einen stabilen Schaft und feste Kappen für die Zehen. Der Rest hat eine durchbrochene Struktur. Mit solchen Modellen, die ein Zwischending zwischen Sandale und Schuh darstellen, sind auch Touren im Gebirge möglich. Wer Touren im Bereich der Felsen gehen möchte, sollte jedoch aus Sicherheitsgründen echte Bergstiefel verwenden. Griffiges Profil sollte Schuhwerk fürs Trekking prinzipiell haben.
Anziehen nach den Zwiebelprinzip
Wer sich für Trekkingtouren passend kleiden will, sollte sich für das Zwiebelprinzip entscheiden. Dabei wird die Kleidung Schicht für Schicht angezogen. Zunächst Funktionssocken und -Unterwäsche, die bei warmen Außentemperaturen kühlen und bei kühlen Außentemperaturen wärmen soll. Als nächstes kommt die Zwischenschicht. Diese soll für Isolation sorgen. Schließlich kommen noch die jeweils notwendigen Jacken und wenn erforderlich Wetterhosen dazu. Diese Methode bietet die Möglichkeit, sich durch das An- oder Ausziehen der einen oder anderen Schicht die beste Anpassung an die konkreten Außenverhältnisse hinsichtlich Temperatur und Wetter zu erzielen. Es sollte dabei auf Kleidungsstücke aus Baumwolle komplett verzichtet werden. Denn Baumwolle speichert beim Schwitzen die Feuchtigkeit anstatt sie nach Außen zu befördern. Aber genau das sollte anspruchsvolle Funktionskleidung für Trekkingtouren können. Diese Fähigkeit wird „atmungsaktiv“ genannt. Die Einstufungen bei Trekkingbekleidung reichen von „nicht atmungsaktiv“ bis „extrem atmungsaktiv“.
Rucksack am besten mit Regenhülle
Für mehrtägige Trekkingtouren sind Rucksäcke mit etwas größerem Fassungsvermögen erforderlich. Schließlich muss nicht nur etwas Wechselkleidung eingepackt werden, sondern auch genügend Proviant. Eingepackt werden müssen aber auch das Erste-Hilfe-Paket sowie die Notfall- und die Isomatte. Außerdem muss im Rucksack der Schlafsack seinen Platz finden. Das Trekkingzelt wird meist außen am Rucksack angebracht. Die Rucksäcke sollten mindestens ein Volumen von 50 Liter aufweisen. Für längere Touren können aber auch 100 Liter erforderlich sein. Empfehlenswert ist es, für den Rucksack einen extra Regenschutz dabei zu haben. Natürlich sind gute Trekkingrucksäcke wasserabweisend oder regenresistent. Doch ist auf Trekkingtouren auch mit tagelangem Regen zu rechnen – und dann ist ein Extraschutz unbedingt erforderlich. Bei manchen Modellen ist die Regenhülle auch gleich mit dabei. Das trifft beispielsweise auf alle Modelle der Yukon Serie von Tatonka zu. Diese Modelle sind übrigens trotz ihres Fassungsvermögens von 50 bis 100 Liter verhältnismäßig leicht.
Schlafsack: Wahl zwischen Fasern und Daunen
Hier eine Entscheidung zu treffen, was sich fürs Trekking besser eignet, ist kaum möglich. Schlafsäcke mit einer Füllung aus synthetischen Fasern sind heutzutage die häufiger gewählte Variante. Sie sind besonders pflegeleicht und elastisch. Sie eignen sich vor allem für nasse Außenverhältnisse weil sie von Außen kommende Feuchtigkeit gut abweisen. Außerdem sind sie recht strapazierfähig und verhältnismäßig lange haltbar. Doch es gibt auch Argumente für Daunenschlafsäcke. Beispielsweise sind sie leichter als die mit Fasern gefüllten Modelle und ihr Gewicht sowie Packmaß sind auch geringer. Zwar sind sie anfälliger gegen Nässe von Außen. Sie bringen die von Innen kommende Feuchtigkeit aber besser nach Außen als Schlafsäcke, die mit anderen Materialien gefüllt sind. Die Entscheidung fällt möglicherweise im Hinblick auf die Gegend, in der die Tour stattfinden soll. Wenn dort mit hoher Feuchtigkeit oder gar Dauerregen zu rechnen ist, sollte besser ein mit Fasern gefüllter Schlafsack gewählt werden. In der Steppe, Prärie oder Savanne sind zumindest während der Trockenzeit Daunenschlafsäcke empfehlenswert. Spezielle Hersteller wie etwa Nordisk bieten beide Varianten an.
Was sonst noch wichtig ist
Da es bei Trekkingtouren kaum Unterkunftsmöglichkeiten gibt – außer Biwakschachteln – ist die Mitnahme eines Zeltes sinnvoll. Hier gilt, möglichst klein, möglichst leicht, möglichst robust. Außerdem sollte das Zelt regensicher und windabweisend sein. Doppelwandmodelle sind zu bevorzugen -am besten solche, die mit beiden Wänden komplett aufgebaut werden können. Außerdem ist es auch in Zeiten von GPS nicht verkehrt, Wanderkarten und Kompass einzupacken. Und bitte Trekkingstöcke nicht vergessen.