Montag, 17. Februar 2025

Intel oder AMD: eine Entscheidungshilfe

Seit den 1980er-Jahren setzen Unternehmen auf Computer, um Prozesse effizienter zu gestalten. Dieser Siegeszug hält bis heute an und hat schon lange Einzug in heimische Wohnzimmer erhalten. Die Geräte und die zugrundeliegende Hardware wird hierbei immer effizienter und hat durch künstliche Intelligenz einen neuen Auftrieb erhalten.

Eine Frage ist seit damals hingegen immer gleich. Soll der nächste Computer auf einem AMD- oder Intel-Design aufbauen? Die Antworten auf diese Frage finden Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

Intel: Langjähriger Platzhirsch im Bereich CPU- und Bridge-Design

Intel wurde von 1968 von den beiden Ingenieuren Gordon E. Moore und Robert Noyce als Moore-Noyce Electronics gegründet, nachdem Sie Fairchild Semiconductor aufgrund von internen Streitigkeiten verlassen hatten. Die Fertigungsbereiche von Intel waren damals noch flüchtige Speichermodelle (später kamen noch EPROMS und Festplatten hinzu). Interessant ist, dass Robert Noyce bereits Gründungsmitglied von Fairchild Semicondutor war und dort der erste moderne Schaltkreis realisiert wurde.

Neben der Fertigung von Speicher kam ab 1971 auch noch die Produktion von Hauptprozessoren (CPUs) hinzu. Ein erstes Produkt war hierbei der Intel 4004 – ein 4-Bit-Prozessor. Ein großer Erfolg für Intel stellt allerdings die Entwicklung der 8086/8088 CPU dar. Diese CPU wurde massenhaft in IBM-Computern verbaut und begründete damit die noch heute wichtige Prozessorarchitektur x86.

Einige Erben dieses Grunddesigns sind (Auszug):

  • Core2Duo-Modelle (PC und Laptop/Notebook)
  • Core i-Modelle (PC und Laptop/Notebook)
  • Atom-Modelle (Notebook und Smartphones)
  • Xeon-Modelle (Server)

Die x86-Architektur zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit und Abwärtskompatibilität aus. Im Vergleich zur RISC-Architektur, dürfen Komponenten anderer Hersteller verbaut werden – solange die Kompatibilität gewahrt bleibt.

Tipp: Intel ist ein Kunstwort bestehend aus Integrated electronics.

Die Vor- und Nachteile moderner Intel-CPUs

Moderne Intel-Prozessoren werden entweder direkt auf die Platine gelötet (BGA-Design) oder mittels LGA (Land Grid Array) auf dem Mainboard befestigt. Diese LGAs waren lange Zeit das Markenzeichen von Intel (warum dies nicht mehr der Fall ist, zeigen wir in einem späteren Abschnitt noch einmal auf).

Darüber hinaus haben Intel-CPUs eine hohe Einzeltaktung, wodurch einzelne Befehle schnell abgearbeitet werden. Diese hohe Taktung ermöglicht beispielsweise ein perfektes Gamingvergnügen (bei hohen Grafikeinstellungen) und in Bereichen, wie der Videobearbeitung schneiden Intel-Prozessoren besser ab als ihre Gegenstücke von AMD.

Nachteilig sind hingegen, dass die Prozessoren einen hohen Einstiegspreis besitzen und auch der Stromverbrauch darf nicht unterschätzt werden. Weiterhin schneiden Intel-CPUs bei dem gleichzeitigen abarbeiten von Befehlen schlechter ab.

AMD: Interessante Alternative mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis

Die x86-Architektur wurde von Intel lizenziert und durch den Erfolg der IBM-Computer entwickelten andere Unternehmen auf Basis dieser Architektur eigene Prozessoren. Zu nennen sind beispielsweise Cyrix, Via Technologies und natürlich AMD.

AMD wurde am 1. Mai 1969 von Jerry Sanders III und Ed Turney gegründet. Das Startkapital kam hierbei von Robert Noyce. Die ersten Produktionen waren Lizenz-Nachbauten von Intel 8086/8088 CPUs. Ab 1986 wurde die Lizenzierung seitens Intel eingestellt, wobei dies die Folge eines andauernden Rechtsstreits war. Die erste echt Eigenentwicklung war der AMD K5, der 1996 erschien.

Interessant ist, dass dieser Prozessor ein RISC-Prozessor mit einem x86-Decoder war. Dadurch ist dieser Prozessor effizienter als ein gleichartiger 8086-Prozessor. Nahezu alle modernen CPUs haben diese Technik übernommen.

AMD-Prozessoren werden entweder auf die Platine gelötet oder mittels eines Pin Grid Arrays (PGA) auf dem Mainboard aufgebracht. Mit der aktuellen Zen-5-Architektur setzt AMD simultan zu Intel ebenfalls auf einen LGA-Sockel (beim LGA-Sockel befinden sich die Kontaktstifte auf dem Mainboard und nicht, wie beim PGA, an der CPU).

Tipp: AMD ist eine Abkürzung für Advanced Micro Devices

Die Vor- und Nachteile von AMD-CPUs

Die Prozessoren von AMD sind seit jeher günstiger als die Gegenstücke von AMD und ermöglichen so einen kostengünstigen Einstieg in die Welt der Computer. Weiterhin setzt AMD auf eine hohe Multicore-Taktung anstatt auf eine hohe Einzeltaktung. Dadurch eignen sich Computer mit AMD-Technik vornehmlich dann, wenn mehrere Aufgaben gleichzeitig abgearbeitet werden müssen. Weiterhin ist der Stromverbrauch geringer.

Bei der Videobearbeitung und beim Gaming schneiden die Prozessoren tendenziell schlechter ab, wobei das jetzt nicht heißt, dass die Modelle von AMD komplett ungeeignet sind. Die moderne Ryzen-Architektur schnürt dank ihres optimalen Designs ein gutes Gesamtpaket und ist unter Gamern sehr beliebt.

Fazit: Ist AMD oder Intel besser?

Diese Frage lässt sich abschließend nicht exakt beantworten. Intel-Prozessoren bieten eine hohe Leistung und holen im besten Setup das Optimum aus ihrem PC heraus. Dies ist allerdings aufwendig, sodass Sie mit hohen Stromkosten als auch mit dem Einbau einer Wasserkühlung rechnen müssen.

Die Produkte von AMD bieten hingegen ein optimales Gesamtpaket und sind vergleichsweise günstig. Mittelklasse-CPUs eignen sich perfekt fürs Büro, während die Highend-Modelle ebenfalls fürs Gaming genutzt werden können.

Die Wahl hängt auch vom Chipsatz ab, denn dieser sorgt für die Kommunikation zwischen CPU und dem Rest des PCs. Bauen Sie einen Computer komplett neu auf, sollten Sie sich genau überlegen, was ihr PC können soll.

Quellen: