Samstag, 27. Juli 2024

Osterbräuche aus aller Welt – was bedeuten sie eigentlich?

Das Osterfest ist das höchste Fest der Christenheit und wird von Millionen Gläubigen in aller Welt gefeiert. Es ist das Fest der Auferstehung Jesus Christi. Gefeiert wird das Fest immer am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond, allerdings wurde dieses Datum noch nach dem gregorianischen Kalender berechnet. Dieses Datum wurde im Konzil von Nizäa im Jahre 325 festgelegt und hat bis heute seine Gültigkeit.

Die Wurzeln des Osterfests gehen noch weiter zurück. Es gibt schon bei den Kelten ein Frühlingsfest, in dem der Neubeginn des Lebens gefeiert wird. Hauptsächlich jedoch entstammt das Osterfest dem jüdisch Pessachfest, dass jedes Jahr am 14. Tag des jüdischen Frühlingsmonats Nisan gefeiert wird.

Osterbräuche weltweit

Bunte Ostereier die an einem Strauch oder an frisch geschnittenen Zweigen hängen, der Osterhase, der kleine Geschenke bringt, Osterbrot oder auch ein Osterspaziergang, wie ihn schon Johann Wolfgang von Goethe in seinem „Faust“ beschrieben hat – das kommt sicherlich den meisten Menschen in den Sinne, wenn sie an Ostern in Deutschland denken.

Wie feiern aber unsere Nachbarn das Fest der Auferstehung? Welche Traditionen und Bräuche gibt es in anderen Ländern? Wir nehmen Sie mit auf eine kleine Weltreise in Sachen Osterfest.

  • Ostern in der Schweiz
    In der Schweiz trifft man auf sehr unterschiedliche Osterbräuche. In vielen Städten und Kantonen finden sowohl am Karfreitag als auch am Ostersonntag Prozessionen statt. Auch durfte man in der Vergangenheit am Karfreitag nur barfuß laufen, um die Erde nicht zu stören. Noch heute versammeln sich die Menschen im Wallis vor Sonnenaufgang auf den Bergen in der Umgebung, um die Sonne und somit das Leben zu begrüßen.
  • In Frankreich verstummen die Glocken
    Die Kirchenglocken bleiben in Frankreich von Gründonnerstag bis Karsamstag stumm und werden nicht geläutet. Das hat einen ganz besonderen Grund, denn, so erzählt man sich, die Glocken reisen zum Papst nach Rom, um ihn zu besuchen. Natürlich sind sie am Ostersonntag wieder zurück und verkünden die Auferstehung des Herren mit ihrem Geläut.
  • Kulinarischer Genuss mit der ganzen Familie – Ostern in Italien
    In Italien wird am Ostermontag, der den Namen „Pasquetta“ trägt, mit der Familie und Freunden nach Herzenslust geschlemmt. Ob das Osterlamm serviert wird, der süditalienische Reiskuchen oder „Colomba“, ein Kuchen mit kandierten Früchten und Mandeln – der Genuss steht neben vielen religiösen Prozessionen und Gottesdiensten im Mittelpunkt des Festes. Man feiert nach Möglichkeit im Freien, genießt die wärmenden Sonnenstrahlen und bricht in den Frühling auf. Im Gegensatz zu Deutschland ist der Karfreitag auf dem Stiefel allerdings kein Feiertag.
  • Das Ende der Fastenzeit – Irland beerdigt Heringe
    Noch heute wird in vielen Städten in Irland ein alter Brauch an Ostern gepflegt: Ein Hering wird beerdigt und somit die Fastenzeit beendet. Danach gibt es deftiges Essen, jede Menge Bier und natürlich viel Musik. Es wird getanzt und gelacht – der Verzicht der Fastenzeit ist nun endlich vorbei.
  • Ostern in Schottland – christliche und keltische Bräuche vermischen sich
    In Schottland gehen die Christen natürlich zum Ostergottesdienst und feiern die Auferstehung Jesus. Die Schotten haben aber auch viele keltische Bräuche bis heute bewahrt. So werden in der Nacht zum Ostersonntag überall Osterfeuer entzündet, die das Ende des Winters signalisieren. Ein Tanz um das Osterfeuer soll Glück und Segen für das ganze Jahr bringen.
  • Spanien: Prozessionen und bunte Märkte
    In der ganzen Karwoche erlebt ganz Spanien zahlreiche Prozessionen. Die wohl bekannteste Prozession findet in Sevilla statt. Hier ziehen vermummte Menschen durch die Straßen und Gassen der Stadt. Am Ostersonntag werden Palmwedel in die Kirchen gebracht, die dort gesegnet werden. In vielen Städten gibt es am Ostersonntag bunte Ostermärkte, auf denen die Besucher nicht nur handwerkliche Kunstgegenstände, sondern auch viele kulinarische Leckerbissen finden.

Ostern symbolisiert die Auferstehung, nicht nur in religiöser Hinsicht, es symbolisiert das Ende des Winters, den Aufbruch in den Frühling. Das Ende der 40-tägigen Fastenzeit erfreut durch eine kulinarischen Vielfalt, das Wetter lädt endlich wieder zu Spaziergängen im Freien ein. Die ersten warmen Sonnenstrahlen verwöhnen unsere Haut und sorgen für gute Laune. Es ist ein Fest der Freude und der Heiterkeit, welches sich zu feiern lohnt.