Nach vorn, nach Süden ist Sarah Jägers erster Roman und erschien im Jahr 2020. Er behandelt das Abenteuer einer Gruppe heranwachsender, die sich auf dem Parkplatz eines Supermarktes treffen und am Ende ein großes Abenteuer erleben.
Um welches Abenteuer es sich handelt und was den Anlass dazu gibt, darum geht es hier:
Der Beginn von etwas ganz Großem
Treffpunkt Penny-Markt. Der ideale Ort für all die Mitarbeiter des Discounters, die keinen Anschluss finden und ihre Pausen und Freizeit möglichst unter dem Radar führen wollen.
Eine davon ist Lena, 19 Jahre alt und unschlüssig, wie es mit ihrem Leben und dem begonnenen Studium weiter gehen soll.
Nach anfänglicher Scheu freundet sie sich mit ihren Leidensgenossen aus dem Supermarkt:
Vika, Marie, Otto, Can, Pavel und Marvin an.
Der Hinterhof spielt im Roman immer wieder eine zentrale Rolle und dient als Ausgangspunkt für Grillpartys, Saufgelage und Zuflucht.
Die Gruppe, die während des Geschehens aus sieben Personen besteht, war früher um eine Person reicher: gemeint ist damit Jo.
Dieser verschwand jedoch vor einem halben Jahr spurlos. Auf der Suche nach ihm nimmt die Geschichte ihren Lauf:
Die Rundreise beginnt
Die Kollegen, die mittlerweile zu Freunden geworden sind, verfolgen Jo mittels hinterlassenen Postkarten quer durchs Land.
Geldmangel, miserable Fahrkenntnisse und die unterschiedlichen Charaktere machen die Reise zu einer wahren Odyssee, bei der Lena an ihre Grenzen stößt – oder überwindet sie diese am Ende doch und kommt gestärkter denn je davon zurück?
Nun, alles möchten wir Ihnen hier nicht verraten, Sie sollen das Buch ja schließlich noch selbst lesen.
Warum wir eine absolute Lese-Empfehlung aussprechen möchten
Wie bereits erwähnt sind die Charaktere in ihrem Wesen so unterschiedlich, wie man nur sein kann:
Lena, die Hauptfigur quälen Selbstzweifel: noch nicht einmal das Fahren auf einer Autobahn traut sie sich zu, was dazu führt, dass das Abenteuer auf staubigen, langatmigen Landstraßen stattfindet.
Sie ist naiv und will nicht so recht an sich glauben. Auch ihr Studium will sie nicht durchziehen.
Auf der anderen Seite ist da Can: ein Typ, der nur so vor Charisma und Selbstverliebtheit strotzt und überall sofort Anschluss findet.
Auch Otto ist mit von der Partie: er bricht mit sämtlichen Konventionen und spielt als einziger „Normalo“ in einer Rockband.
Die unterschiedlichen Charaktere zeigen deutlich, dass man für eine gute Freundschaft oftmals lernen muss einander zu akzeptieren. Auch das Gefühl, nirgends so richtig hinzugehören kennen viele sicher von selbst.
Auch findet sich so ziemlich jeder in den so bunt gefächerten Figuren wieder und kann seinen geheimen Favoriten auf seiner Reise begleiten.
Die Sprache ist ein wahrlich erfrischend
Sarah Jäger schreibt auf eine erfrischende, lebensfrohe Art und hat so viel Liebe für ihre Charaktere übrig, dass es eine wahre Freude ist, das Buch zu lesen.
Ihre Beschreibungen wirken so Lebensecht, dass man die Personen und ihre Umgebung praktisch vor Augen hat und sich dabei ertappt, wie man auf ihrer Reise tatsächlich mitfiebert. Auch an eingebauter Situationskomik mangelt es nicht, weshalb man auf der ein oder anderen Buchseite auch etwas zum Schmunzeln hat.
Die Zielgruppe
Das Buch richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die wie die Hauptfigur Lena um die 19 Jahre alt sind und im Leben noch nicht so genau wissen, wo es lang gehen soll.
Dennoch ist es so wunderbar spannend geschrieben, dass sich auch die ältere Generation gerne daran versuchen sollte.
Da der Roman im Sommer spielt, kann er gerne auch zu diesem Zeitpunkt gelesen werden und für ein richtiges Sommerfeeling sorgen. Für alle anderen, die zurzeit an Winterblues leiden, kann jedoch durchaus auch zur kalten Jahreszeit zu dem Roman gegriffen werden, um sich an die langen, lauen Sommerabende zu erinnern.
Zur Autorin
Dass das Buch absolut empfehlenswert ist, haben wir nun geklärt.
Widmen wir uns nun derjenigen, die dieses Meisterstück geschrieben hat: Sarah Jäger.
Sie kommt gebürtig aus Paderborn, einer Großstadt aus dem östlichen Teil von NRW und wohnt nun im Ruhrgebiet. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung als Theaterpädagogin schulte sie zur Buchhändlerin um und schrieb diesen Roman. Noch heute ist sie halbtags in der Buchhandlung zu finden, während sie den Rest der Zeit an ihren neuen Büchern schreibt, wir können also auch in Zukunft großes von ihr erwarten.
Nach vorn, nach Süden brachte ihr auch die Zuneigung der Kritiker und die Nominierung für den deutschen Jugendliteraturpreis ein.
Fazit
Wir können es nicht oft genug sagen: das Buch ist eine absolute Empfehlung und sollte ganz oben auf der Wunschliste stehen.
Auch als Geschenk für Heranwachsende oder alle, die auf der Suche nach sich selbst sind, eignet es sich wunderbar.
Also: ab in die nächste Buchhandlung!