Viele Rosen stellen ihr Wachstum erst im November ein. Der Hobbygärtner erfreut sich auch so spät im Jahr noch vieler Blüten, vor allem, wenn kein Frost herrscht. Verstärkt wird der schöne Anblick, falls der verblühte Flor im September noch einmal entfernt wurde. Der Kenner überprüft diese Notwendigkeit, indem er die Zweige vorsichtig schüttelt. Fallen die Blüten dabei ab, wird es Zeit fürs Abschneiden.
Stark zurückschneiden sollte man die Schönheitskönigin im Herbst jedoch auf keinen Fall. Wenn einzelne Vertreterinnen noch einmal starke Triebe ausbilden, stutzt man ihre Spitzen um maximal 10 Zentimeter. Insbesondere bei jungen Trieben kommt dies vor, und der kleine Rückschnitt hilft der Pflanze, normal zu wachsen und zu reifen. Die Hagebutten sollte der Gartenfreund schon aus Gründen der Tierliebe an ihrem Platz belassen. Sie bieten nicht nur einen hübschen Farbklecks in der grauer werdenden Gartenlandschaft, sie stehen auch auf dem Speiseplan der Vögel, die ihrer Heimat in der kalten Jahreszeit treu bleiben.
Kein Dünger, aber viel Erde
Bei Rosensorten, die nur einmal jährlich ihre Blütenpracht zeigen, kann man im Herbst abgestorbene und verkahlte Zweige herausschneiden. Es ist aber auch nicht verkehrt, diese Tätigkeit auf das kommende Frühjahr zu verschieben. Denn das ist grundsätzlich die Jahreszeit, in der die Rosen zurückgeschnitten werden. Im Winter brauchen sie alles, was sie haben, um nicht zu erfrieren. Das bedeutet auch, dass zusätzliche Nährstoffe ihnen schaden. Dünger würde sie veranlassen, noch einmal Triebe hervorzubringen. Im besten Fall würde er, ohne Schaden anzurichten, in den Boden sickern. Also auch hierfür warten, bis die Frühlingssonne wieder scheint. Die Rosenblätter, die sich in den Beeten gesammelt haben, gehören in die Biotonne. Sie im Kompost zu entsorgen, birgt die Gefahr, dass Pilzsporen auf ihnen überleben.
Der beste Frostschutz für die schönen Gartenbewohnerinnen ist Erde. Sie spendet die nötige Wärme, damit die Rosen die kalte Jahreszeit gut überstehen, und kann das auch viel besser als Mulch. Busch- und Strauchrosen versorgt man mit einer mindestens 10 Zentimeter hohen Schicht mit Gartenerde – wobei das Prinzip „je höher, desto besser“ gilt. Um Tiere abzuhalten, wird der Erdhügel mit Reisig belegt. Die Schicht sollte umso höher ausfallen, je empfindlicher die Sorten sind.
Die Mimosen unter den Rosen
Die ausgesprochen mimosenhaften Pflanzen wie China- und Teerosen brauchen noch intensiveren Schutz. Ihnen hilft ein Mantel aus voluminösem Gartenvlies. Alternativ greift man zu speziellen Rosenhüllen aus dem Fachhandel. Das „Verpacken“ geht man an, wenn die Außentemperaturen mehrere Tage lang 5 Grad nicht mehr überschreiten. Sonst könnten die Rosen zu neuem Austreiben verführt werden.
Stammrosen sind für winterlichen Frost ebenfalls nicht geschaffen. Auch die robusteste Sorte braucht Hilfe. Die sensible Veredelungsstelle liegt bei diesen Rosen genau unter der Krone. Man packt sie mit einer dicken Schicht Jute, Sackleinen oder Winterschutzvlies ein.
Die letzten Rosenknospen werden noch einmal inspiziert, sobald Frost eingesetzt hat. Entweder wandern sie mitsamt den Stielen in die Vase, oder sie sind mittlerweile unansehnlich und müssen auf den Kompost. Innerhalb der warmen Stube blühen sie in den seltensten Fällen noch einmal auf, doch als florale Dekoration kann ihnen niemand ihren Charme nehmen.